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Falsche Analyse

Autor: admin | 31.03.2015

Manchmal schlägt man die Zeitung auf und wird das Gefühl nicht los, entweder habe der Redakteur eines Artikels keine Ahnung und plappert einfach nach, oder der Artikel hat einen Sponsor. Ein schönes Beispiel ist der NZZ Artikel über ein deutsches Gaskraftwerk, das nicht profitabel ist. Selbstverständlich ist der Übeltäter sofort benannt – klar schuld ist die Subventionierung der erneuerbaren Energien.


Der Schuldige muss schon deswegen bei Solaranlagen und Windkraftenergie liegen, weil die Deutschen grundsätzlich wesentlich großzügiger gerade auch private Haushalte subventionieren. Geht ja nicht, könnten ja noch Parteien einen Blick zum Nachbarn riskieren und ebenfalls vernünftigere Subventionen verlangen. Wo kommen da die armen Schweizer Energiekonzerne hin, die würden plötzlich nicht 700 Millionen Umsatz pro Jahr machen, sondern die Hälfte. Was für eine Schande für deren Aktionäre.


Der Grund, warum das Gaswerk unprofitabel ist, liegt wo ganz anders. Einerseits ist es wichtig zu wissen, dass sich der Gaspreis auf Drängen der WTO am Benzinpreis orientieren muss. Betonung auf „muss“ - dies ist Usanz und nicht vom Gaslieferanten abhängig. Zudem muss der Gaspreis dem Weltmarktpreis entsprechen. Selbst wenn zum Beispiel eine russische Gasprom billiger liefern möchte, darf sie dies nicht ohne weiteres. Die WTO sieht eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin, dass arme Länder nicht billiger produzieren können als reiche Länder. Dies erreicht man am Besten durch die Kontrolle der Energiepreise. Was aber für den Gaspreis gilt, gilt nicht für die Kohle. Kohle ist nicht nur eine Dreckschleuder, sie ist vor allem deutlich billiger als Gas. Anders als Gas, galt Kohle viele Jahre als Anachronismus und der Kohlepreis muss sich nicht am Benzinpreis orientieren. Schuld sind also nicht die erneuerbaren Energien.


61 Prozent der Energie stammen in Deutschland aus fossilen Energien, rund 16 Prozent entfallen noch immer auf AKW-Anlagen. Fossile Energien in Form von Braunkohle haben einen Anteil von rund 26 Prozent, Steinkohle von 18 Prozent. Solarenergie 5,8 Prozent und Windkraft von 8,6 Prozent!


Ein Blick auf die Statistik zeigt also schnell, die vorschnelle Behauptung in einem Zeitungsartikel "schuld seien die erneuerbaren Energien" - ist nichts anderes als billige Propaganda. Eine solche Information hat absolut keinen Wahrheitsgehalt. Übrigens hätte der Redakteur dies innerhalb von 10 Minuten mit etwas Googlen selber raus finden können! Da er es offensichtlich nicht überprüfen wollte, was muss man dann als Zeitungsleser denken?


Statistische Quelle Energieträger 2014

Bildquellenangabe: Alexander Klaus / pixelio.de