Solar Orbiter online

Hobbyweltraumforscher und Interessierte wird das wahrscheinlich genau so glücklich machen wie Wissenschaftler und die Mitwirkenden der Weltraummission Solar Orbiter. Die ersten Messdaten und Fotos, welche die Solar-Sonde inzwischen zur Erde geschickt hat, sind nun im Solar Orbiter Archive über das Datenzentrum der Europäischen Weltraumorganisation ESA weltweit öffentlich online abrufbereit.

Verkürzte Bearbeitungszeit

Die Ungeduldigen mussten dabei nicht einmal so lange warten. Oftmals dauert es ganze zwölf Monate und länger bei einer Raumfahrtmission bis Daten, die bereits zu den Wissenschaftlern übertragen wurden, auch für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Trotz der Widrigkeiten mit der Coronapandemie, landeten die Daten von Solar Orbiter bereits nach etwas über einem halben Jahr im Netz. Und zwar sieben Monate direkt nach dem Start der Mission von der Erde aus zu den ersten Aufnahmepunkten in Richtung Sonne. Die nötige Kalibrierungsphase zur Bearbeitung der Rohdaten mit normalerweise monatelanger Sichtung und Aufbereitung durch Wissenschaftler war diesmal nur drei Monate lang.

Heiße Spur

Auf seinem Flug bewegt sich der Solar Orbiter auf einer hoch-elliptischen Umlaufbahn um die Sonne. Die mit Messinstrumenten vollgepackte Raumsonde soll mit mehrfachen Swing-by-Manövern aus verschiedenen Entfernungen zwischen einer und 0,28 astronomischen Einheiten die Sonnenoberfläche erkunden. Ungefähr 150 Millionen Kilometer trennen die Erde von Ihrem Zentralgestirn. Auf dem Erkundungsflug von uns zur Sonne und um sie herum wagt sich die Sonnenmission Solar Orbiter bis auf 42 Millionen Kilometer an das glühend heiße Objekt der Begierde heran. Dabei muss die Raumsonde inklusive Teleskope und Messgeräte bis um die 500 °C aushalten.

Die ersten von Solar Orbiter aufgezeichneten und versendeten Bilder zeigen Strukturen und Vorgänge auf der Sonnenoberfläche, die in der jetzigen Qualität bisher nie erfasst werden konnten. Die Wissenschaftler sprechen im Rahmen der Auswertungen des Datenmaterials beispielsweise von „Lagerfeuern" auf der Sonnenoberfläche. Diese entstehen, während in der Sonnenkorona Teilchen, Elektronen und Ionen, bis fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden.

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